Die Einführung von neuer Software ist ein essenzieller Schritt für Unternehmen, die den Weg in Richtung Digitalisierung gehen wollen. Doch in der Praxis kann dabei viel schiefgehen. Viele Unternehmen tappen in dieselben Fallen, die nicht nur unnötig Zeit, Geld und Ressourcen kosten, sondern auch die Effizienz und den Erfolg des Unternehmens negativ beeinflussen können. In diesem Blogbeitrag erfähren Sie, welche 5 Fehler bei der Einführung von Software am häufigsten passieren – und wie Sie diese erfolgreich vermeiden können.
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Fehler 1: Fehlende Bedarfsanalyse
Der erste große Fehler, den viele Unternehmen machen, ist eine ungenaue oder gar fehlende Bedarfsanalyse. Oft wird Software gekauft, ohne genau zu wissen, was das Unternehmen eigentlich benötigt. Das kann dazu führen, dass eine falsche oder unnötige Lösung angeschafft wird, die nicht die tatsächlichen Probleme des Unternehmens löst.
Stellen Sie sich folgendes Beispiel vor: Ein Unternehmen beschließt, eine neue CRM-Software (Customer Relationship Management) einzuführen, obwohl der eigentliche Bedarf eher in der Buchhaltung liegt. Am Ende werden viele Funktionen genutzt, die für das Unternehmen nicht relevant sind, und die eigentlichen Herausforderungen bleiben ungelöst.
Wie Sie diesen Fehler vermeiden: Bevor Sie eine Software kaufen, sollten Sie eine gründliche Analyse machen, um herauszufinden, welche Prozesse verbessert werden müssen und welche Funktionen die Software tatsächlich haben soll. Erstellen Sie eine Liste mit den spezifischen Anforderungen, die Ihr Unternehmen hat, und wählen Sie dann die Software, die diese am besten erfüllt. Eine klare Bedarfsanalyse ist der erste Schritt zu einer erfolgreichen Softwareeinführung.
Fehler 2: Keine ausreichende Mitarbeiterschulung
Eine neue Software allein reicht nicht aus, um Ihr Unternehmen auf Erfolgskurs zu bringen. Ihre Mitarbeiter müssen auch wissen, wie sie damit arbeiten. Ein häufiger Fehler bei der Einführung von Software ist das Vernachlässigen der Schulung der Mitarbeiter. Selbst die beste und innovativste Software nützt nichts, wenn niemand weiß, wie man sie benutzt.
Ein Beispiel aus der Praxis: Ein Unternehmen entscheidet sich für ein komplexes ERP-System (Enterprise Resource Planning), aber es wird keine ausreichende Schulung für die Mitarbeiter angeboten. Die Folge? Die Mitarbeiter sind überfordert, verstehen die neuen Abläufe nicht und es entsteht Frust im Arbeitsalltag. Oft endet das Ganze dann in einem riesigen Misserfolg, der viel Zeit und Nerven kostet.
Wie Sie diesen Fehler vermeiden: Planen Sie von Anfang an Schulungen und regelmäßige Weiterbildungen für Ihre Mitarbeiter ein. Schon bei der Systemeinführung sollten die ersten Schulungen durchgeführt werden, damit alle direkt mit der neuen Software arbeiten können. Setzen Sie auch auf kontinuierliche Weiterbildungen, um das Wissen aufzufrischen und aktuelle Funktionen optimal zu nutzen.
Fehler 3: Unklare Verantwortlichkeiten
Ein weiterer häufiger Fehler bei der Einführung von Software ist das Fehlen klarer Verantwortlichkeiten. In vielen Unternehmen versuchen zu viele Personen aus unterschiedlichen Abteilungen Einfluss auf die Softwareauswahl und -einführung zu nehmen. Das Ergebnis: Ein unkoordiniertes Vorgehen und widersprüchliche Anforderungen, die die Einführung unnötig komplizieren und verzögern.
Stellen Sie sich vor, ein Unternehmen lässt alle Abteilungen an der Softwarefindung teilnehmen. Jede Abteilung hat spezifische Anforderungen, die sie in die Software integriert haben möchte. Am Ende steht ein überladener Anforderungskatalog, der die Software unnötig verkompliziert und die Einführung deutlich verzögert.
Wie Sie diesen Fehler vermeiden: Definieren Sie von Anfang an klare Verantwortlichkeiten. Stellen Sie ein zentrales Projektteam zusammen, das für die Softwareauswahl und -einführung verantwortlich ist. Dieses Team sollte die Anforderungen aller Abteilungen priorisieren und sicherstellen, dass die Entscheidungen klar und transparent getroffen werden. So vermeiden Sie Missverständnisse und Verzögerungen.
Fehler 4: Unterschätzter Zeit- und Planungsaufwand
Viele Unternehmen machen den Fehler, den Zeit- und Planungsaufwand für die Einführung von Software zu unterschätzen. Es wird oft angenommen, dass eine Softwareeinführung schnell und einfach geht, schließlich handelt es sich ja um ein digitales Produkt. Doch die Realität sieht oft anders aus: Verzögerungen sind an der Tagesordnung, und die Einführung dauert länger als erwartet.
Ein Beispiel: Ein Unternehmen plant keine ausreichenden Zeitpuffer ein und erlebt dadurch unerwartete Verzögerungen und höhere Kosten. Der Zeitplan wird überschritten, und wichtige Prozesse müssen verschoben werden.
Wie Sie diesen Fehler vermeiden: Erstellen Sie einen realistischen Zeitplan, der alle Schritte der Softwareeinführung detailliert aufzeigt. Planen Sie dabei auch Zeitpuffer ein, um unerwartete Probleme aufzufangen. Es ist besser, von Anfang an mehr Zeit einzuplanen, als später in Stress und Hektik zu geraten. Ein klar strukturierter Zeitplan hilft, den Überblick zu behalten und die Einführung der Software Schritt für Schritt erfolgreich umzusetzen.
Fehler 5: Keine klare Zieldefinition
Ein weiterer schwerwiegender Fehler bei der Einführung von Software ist das Fehlen klarer Ziele. Viele Unternehmen führen eine Software ein, ohne zu wissen, welches Ziel sie damit eigentlich erreichen wollen. Das Problem dabei ist, dass ohne eine klare Zieldefinition der Erfolg der Einführung schwer messbar ist und der Fokus leicht verloren geht..
Ein Unternehmen führt beispielsweise eine neue Projektmanagement-Software ein, hat aber keine genaue Vorstellung davon, ob sie die Effizienz steigern, die Kommunikation verbessern oder die Kosten senken möchte. Die Mitarbeiter wissen nicht, worauf sie ihren Fokus legen sollen, und am Ende bleibt der Erfolg der Softwareeinführung unklar..
Wie Sie diesen Fehler vermeiden: Setzen Sie von Anfang an klare und messbare Ziele für die Softwareeinführung. Überlegen Sie, was Sie mit der neuen Software erreichen wollen, und definieren Sie konkrete KPIs (Key Performance Indicators), anhand derer Sie den Erfolg messen kannst. Ohne klare Ziele besteht die Gefahr, dass die Software nicht optimal genutzt wird und die gewünschten Verbesserungen ausbleiben..
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Bonusfehler: Zu große Software
Manche Unternehmen denken, dass es eine gute Idee ist, sich gleich für die größte und umfassendste Software zu entscheiden, um für alle Eventualitäten der Zukunft gewappnet zu sein. Doch das kann ein schwerwiegender Fehler sein. Große, allumfassende Softwarelösungen sind oft unflexibel und lassen sich nur schwer an die individuellen Bedürfnisse des Unternehmens anpassen.
Ein Beispiel: Ein Unternehmen entscheidet sich für eine internationale Softwarelösung, die sich als schwer anpassbar und wenig flexibel herausstellt. Bei Problemen mit der Software stellt das Unternehmen fest, dass es im riesigen System des Anbieters nur eine kleine Rechnungsnummer ist und wenig Einfluss auf Support oder Anpassungen hat.
Wie Sie diesen Fehler vermeiden: Wählen Sie eine Software, die sich in der richtigen Größenordnung bewegt und idealerweise skalierbar ist. Es muss nicht immer die größte Lösung sein – manchmal ist eine kleinere, flexiblere Software die bessere Wahl. Sie lässt sich leichter anpassen und wächst mit Ihrem Unternehmen mit.
Fazit: Die 5 häufigsten Softwareeinführungsfehler vermeiden
Die Einführung neuer Software bietet deinem Unternehmen enorme Vorteile, aber nur, wenn Sie die typischen Fallstricke vermeiden. Eine gründliche Bedarfsanalyse, ausreichende Schulungen, klare Verantwortlichkeiten, ein realistischer Zeitplan und klare Ziele sind die wichtigsten Bausteine für eine erfolgreiche Softwareeinführung. Vermeiden Sie zudem den Fehler, sich für zu große und unflexible Softwarelösungen zu entscheiden – wählen Sie lieber eine, die zu Ihrem Unternehmen passt und mitwachsen kann.